27.7.14

Marathon beim San Francisco Marathon in 4:11:26

27.7.2014 
Endlich! Wie lange habe ich an ihn gedacht, mir ihn ausgemalt, den San Francisco Marathon. Die Idee dafür kam mir schon vor 2-3 Jahren. Ich suchte nach einer neuen Herausforderung. 

Die Startlinie befindet sich auf dem Embarcadero, beim Ferry Building. Zunächst läuft man immer an der Bucht entlang, dann über die "Golden Gate Bridge" und zurück.  
Dann dreht man eine große Schleife durch den Golden Gate Park, läuft durch den Haight Ashbury in Richtung der Bucht und schließlich am AT&T Park vorbei und schließlich im Kreis zurück zum Embarcadero.

Das fehlende Training, wegen Krankheit und Endproben für den Selbstmörder, bereitete mir in den letzten Wochen Kopfzerbrechen. Wie sollte ich den Lauf angehen? Kann ich überhaupt - fast aus dem Stand - einen Marathon laufen? Sicher, ich bin inzwischen schon einige gelaufen, aber selten habe ich so mit leeren Händen dagestanden.

Ich kam mir vor, als hätte ich meine Hausaufgaben nicht gemacht. Aber wie immer, wenn es eng wird, wird man gleichermaßen kreativ. 

Ich mußte heute taktisch klug laufen, um gesund ins Ziel zu kommen. Der Marathon hält hinten raus ungeahnte Überraschungen parat. Jeder Fehler recht sich. 


"Die Gans ist hinten fett", wie man unter Läufern sagt.

4:30
Ich gehe durch die kalte Nacht von San Franzisco, eine halbe Erdumdrehung von zu Hause entfernt. Vereinzelt sehe ich Läufer. 

Es ist still, fast bedächtig am Start. So habe ich das noch nie erlebt. Dann das Mikrofon, die übliche Musik. Das 10, 9, 8, 7... und so weiter. 

Und schon geht es los.

5:30 Start
Die Schwierigkeit besteht jetzt darin, von Anfang an ein Tempo zu finden, das sich durchhalten läßt. In der Gleichmäßigkeit liegt die Kraft. 

Der Weg über die Brücke, Nebel verhindert die Sicht, man sieht nicht viel. 

Dann der Park, erste leichte Krämpfe an den Oberschenkeln. 


Weiterlaufen, viel trinken! Arme oben lassen, atmen! 


Ein Mexikaner läuft an meiner Seite, den Kopf beständig geneigt, wie ein Arbeitstier. Ich nehme meine Kraft zusammen. 












Erst der Wind auf der Brücke, nun diese permanenten Berge. 
Später werde ich über 330 Höhenmeter gemacht haben. 

Am Ende muss ich zwei, drei Gehpausen einlegen. Egal, gleich geschafft. 







Ein herrlicher Lauf in einer außergewöhnlichen Stadt neigt sich dem Ziel zu.


Mexikaner ist hinter mir geblieben, ich kann noch zulegen und beschleunige zum Zieleinlauf. 










Die Bay Bidge hinter mir...

























...gibt ihren Segen.

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Statistik:


















































27.4.14

Marathon beim 17. Ober Elbe Marathon Dresden in 3:44:23

2 Sekunden langsamer als letztes Jahr. Dabei war ich eigentlich viel besser drauf, nur am Ende fehlte die Luft und ich war dehydriert. So musste ich kostbare Zeit verstreichen lassen und hinnehmen, dass ich mich zum ersten mal nicht verbessern konnte. Der Hinweg nach Bad Schandau gestaltete sich als schwierig und war beschwerlich, wir standen in der Bahn, die völlig überfüllt war. Kostbare Körner gingen da verloren.


In Königstein angekommen machen wir uns einen gemütlichen 
und und sind guter Dinge. 


Wer die inspirierende Person neben uns war, weiß ich auch nicht. 


Es war warm auf der Strecke. Der Weg geht ja kontinuierlich an der Elbe entlang, wenig Schatten und das machte sich nun bemerkbar. Ansonsten ein wunderbarer Lauf. Über weite Strecken hört man nur das gleichmäßige Traben der Laufschuhe auf dem Asphalt. Hier und da etwas Musik, manchmal reichten Leute auch ganz privat etwas Wasser in den Tross. Standen, wie selbsternannte Retter der Wüste am Rand und riefen in monotoner Gleichmäßigkeit: "Waaasser.., will jemand vielleicht Waaasser?"

Antonia, Rosalie und Jana überraschten mich am Blauen Wunder. Am Ende, im Steyer Stadion, fehlten mir echt die Körner...

Martin und Antje warteten im Ziel. Versorgen mich schnell mit Getränken. Wir gehen die Urkunde ausdrucken. 35. in meiner Altersklasse, 35. von 174 Startern, das klingt doch gut.





Ich überlege, wie ich im Juli in Kalifornien laufe. Irgendwas muß ich anders machen. Es sieht ganz danach aus, nicht ans äußerste Limit zu gehen. Jeder Marathon hat seine eigenen Gesetzte. Du mußt darüber hinaus in der Lage sein, deine Taktik während des Laufes zu ändern. Ich will mal auf die Uhr nicht so viel Wert legen. Mehr sehen und fühlen und... wichtig! - Lauffreund Manfreds Worte gehen mir immer wieder durch den Kopf: 
"Wenn du deinen Lauf am Ende nicht steigern kannst, hast du ihn dir falsch eingeteilt" 


Statistik: 











12.4.14

26,8 km beim 37.Wilischlauf, 2:31:19

Eigentlich gar nicht als Wettkampf vorgesehen, habe ich mich auf Martins Empfehlung zusammen mit ihm ins Ostergebirge aufgemacht um, wie sich herausstellen sollte, an einem der schönsten Landschaftsläufe teilzunehmen.





Viele Triathleten und Skiläufer waren hier, überhaupt trudeln in aller Gemütlichkeit, doch routiniert, denn jeder Handgriff sitz, hier manch durchtrainierter Körper ein. Röhrsdorf bietet Töpferwaren, Honig und Ruhe. Es duftet nach Kaffee, die Sonne macht sich am Himmel breit. Mit optimalen 10 Grad harren wir, mit einer Sicherheitsnadel die Startnummer am Shirt befestigend, der Dinge.





Tochter Antonia ist mit Lauffreundin Becci auch dabei, sie werden 3km absolvieren und gehen schon mal in die Startposition. Mit großartigen 0:16:16 werden sie Platz 11 und 12 in ihrer Altersklasse belegen!



Gleich gehts los! Mit Martin am Start.




Der Frühling prahlt mit einem sagenhaften Blütenmeer und als es am Anfang, beschaulich bergab über Wiesen und Felder geht, scheint man zu fliegen. Das wird sich ändern, denn der Lauf heißt ja nicht umsonst: Wilischlauf. Ein 476 hoher Berg wird diesem Lauf seine Würze geben. Nicht immer kann man im Laufschritt bleiben. Teilweise ist es so steil, dass Gehen und Laufen gleichermaßen vorwärts bringt. Geht es steil hoch, geht es auch steil runter, hier kann ich mich gut fallen lasse und benutze die in Island erlernte Vorderfuß-Technik, welche Kraft spart, schnell ist und wenig auf die Gelenke geht. Am Ende gibt es noch einen mordsmäßigen Anstieg in das Gehöft, das unser Starplatz war, Martin filmt mit dem Handy und ruft: "gleich hast du's geschafft!"





Ich biege fast falsch ab, man ruft: "rechts, rechts!" 



Erschöpft und glücklich. 





Später werde ich allen stolz meine Urkunde zeigen! 7. in meiner Altersklasse! Wird man denn nie erwachsen. Ein traumhafter Tag geht zu Ende. Und heute Abend noch Theater spielen..., ach das wird schon!






Statistik:








7.4.14

Mannschafts-Crosslauf im Prießnitzgrund - 0:29:42

Mit 6,3 km Streckenlänge, ca. 3km davon den Prießnitzgrund entlang, dann über die Küchenbrücke, den Küchenbrückenweg, später den Kannenhenkelweg hoch zur Marienallee erwartete uns ein Traditionslauf. Der Dresdner Laufsportladen veranstaltet diesen alljährlich und wir bildeten spontan eine Mannschaft und fanden uns am Ende ziemlich cool...


Überraschen schnell waren wir auch: 29:42 min für 6,3 km Crosslauf, das entspricht einer Pace von 4:43 pro Minute. Höhepunkt war der Einlauf in die Graf Stauffenberg-Kaserne, der nach 52 positiven Höhenmetern noch recht gut aussah. (siehe Foto) Eine herzliche Atmosphäre und ein gutes Gefühl zu dritt zu laufen.


29.9.13

Marathon beim Berlin Marathon in 3:32:20

Nun endlich Berlin. Ich bin stolzer Teilnehmer beim 40. BMW Berlin Marathon. 



Schon die Anmeldung war ein Erlebnis. 41000 Läufer, aus 125 Nationen hatten sich in wenigen Minuten gemeldet, dann waren die Startplätze weg und überall auf der Welt wurde von diesem Tag an für diesen magischen Tag im September 2013 trainiert. Ein wirklich großes Gefühl. 


Ein herrliches Gefühl mit Jana durch Berlin zu laufen. "Mein Berlin!", sage ich. Wir beziehen ein kleines, feines Hotel in der Frankfurter Allee. Ich kenne hier jede Ecke. Hier habe ich meine Kindheit verbracht. Nicht genau hier, sondern im Prenzlauer Berg war ich zu Hause, dort bin ich aufgewachsen und dort kenne alle Hinterhöfe, Eisdielen und Tischtennisplatten.





















Es wird dunkel. Wir fahren zum Brandenburger Tor. Lauter Absperrrungen. Morgen werde ich hier durchlaufen. Als ich ein Jungpionier war, war hier Schluss, verlief hier die Grenze, war "Sense" wir der Berliner treffend  sagt. Wir gehen Essen: "Ein Schwarzbier bitte und etwas Kartoffeln mit Gemüse, ohne Butter"!  


Der Morgen ist nüchtern, wie das Hotel und noch leise, ich schleiche aus dem Bett, gehe eine Kleinigkeit frühstücken und fliege in die U- Bahn. Tausende sind unterwegs. Überall Menschen! Umziehen, Aufwärmen, wo gibt mann seine Sachen ab? Alles gut organisiert.




Du großes unendliches Berlin, wie bist du schön! Gänsehaut nach dem Startschuss. Ich laufe, wie selbstverständlich durch Alleen und Straßen, die ich als Kind nie sehen konnte. "Ick bin Ossi!" - und laufe nun grenzenlos!

Ich bin schnell. Die Islandreise und mein sehr regelmäßiges Training machen sich bemerkbar, habe eine ausgezeichnete Form. 

Am Ende, kurz vor dem Ziel dann doch noch ein gewaltiger Krampf in den Lenden. Nun hilft alles nichts. Die Galavorführung muss ausbleiben. Kein Schlussspurt vor Janas Augen und den Tausenden am Brandenburger Tor. Mit Kampfeswille durchs Ziel. 41 000 Läufer und keine Stelle am Straßenrand ohne Menschen, Kinder, die meine Hand abklatschen, Musik, Sonne und allseits gute Laune, die sich über die Erschöpfung der Zielläufer stülpt.

Wilson Kipsang hat den 40. BMW BERLIN-MARATHON mit einem Weltrekord gekrönt: Der 31-jährige Kenianer stürmte bei nach 2:03:23 Stunden ins Ziel am Brandenburger Tor.

Die magische 3:30 gehe ich irgendwann an. Jetzt gilt es mit lockerer Freude und Genuss das Laufen fortzuführen. Dabei werde ich neue Wege gehen. Trailrunning und Vorbereitung für den ersten Ultra Lauf 2016 stehen auf dem Programm, das Tempo spielt nicht mehr die erste Geige. Nächstes Jahr San Francisco Marathon und vielleicht zwischen durch mal ins Gebirge. Auch werde ich mindestens einen Halbmarathon pro Saison machen. Alles Zukunftsmusik.


Ich treffe einen alten guten Freund: Danny - einfach so, im vorbeigehen, plötzlich stehen wir uns gegenüber: 
"Eh Acki! - wo jippt man denn die Schipps ab? Da iss doch Fand druff, weeßte?
Wir kennen uns lange und haben uns 10 Jahre nicht gesehen. Nun versuchen wir mit unseren geduldigenFrauen auf der Friedrichstraße einen Kaffee zu trinken, alles überfüllt, ich kann kaum noch stehen.




Ab ins Hotel, schnell noch in die Sauna. Nachher werden wir nach Dresden fahren, aber:
 "Jetze leg ick ma erstmal lang, vastehste?!"