22.2.17

Im Westen nichts neues - 16.Pilgertag

Auf dem Oberfränkischen Jakobsweg
von Creußen nach Pegnitz 26km


Vielleicht fehlen mir die duftenden Gräser und Felder. Es ist eintönig. Selbst der Wald trauert. Ich friere eigentlich immer. Meine dünne Laufjacke hält die Winde kaum ab. Gegen alle Vernunft lasse ich Pausen aus, um vorwärts zu kommen. Es regnet. In Hungenberg, biege ich in den Wald ab. Hier muß irgendwo die Quelle des "Roten Main" sein.



Wußte ich garnicht, dass der Main aus dem "Weißen Main" und dem "Roten Main" besteht. Ersterer entspringt im Granitgebirge. Ich lese zähneklappernd die Tafeln im Wald, mehr pflichtbewußt als interessiert. 

Pregnitz ist größer als erwartet. Hier nehme ich für heute Quartier. Ich lasse mir in der St. Bartholomäus Kirche den Pilgerstempel geben und navigiere mich zu einem riesigen "Inter Sport Laden" und kaufe mir eine richtige Jacke. Im Hotel lege ich sie neben mich wie eine Trophäe, eine Geliebte und streichle ihr über den Kragen. "Du Jacke du warme, du unendlich rote, schöne Jacke, du darfst heute neben mir schlafen."